Schloss Siebeneichen
  Über die Geschichte von Schloss Siebeneichen und seinen romantischen Park im englischen Stil wird in dem Buch „Wahre Geschichten um Sachsens schöne Parks“ ausführlich berichtet.
Schloss Siebeneichen
   Am Anfang des 19. Jahrhunderts, als Dietrich von Miltiz (1769 - 1853) Schlossherr auf Siebeneichen war, entstand hier ein Treffpunkt der Dichter und Denker der Frühromantik.
   Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg (1772 - 1801), der neben Jura, Mathematik und Philosophie an der Bergakademie in Freiberg Montanwissenschaften studiert hatte, und den soliden Beruf eines Salinenassessors ausübte, gehörte zu den Gästen auf Siebeneichen.

   Bekannt ist er bis heute unter dem Namen, den er als Pseudonym für seine dichterischen Werke benutzte: Novalis.

   Er schuf in seinem letzten, unvollendet gebliebenen Roman „Heinrich von Ofterdingen“ die berühmte „blaue Blume der Romantik“ als Sinnbild für die Suche nach Liebe und Unendlichkeit. Um welche Blume es sich dabei handelt - die Kornblume, die Wegwarte oder vielleicht doch den (giftigen) Blauen Eisenhut - ist ungeklärt, doch das Bild wurde von vielen späteren Dichtern aufgegriffen und gilt bis heute als das Symbol der Romantik schlechthin.
Dietrich von Miltitz, Schlossherr auf Siebeneichen
Porträt von Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg, besser bekannt als Novalis
Gedicht zum Frühlingsanfang
von Novalis:
Es färbte sich die Wiese grün
Und um die Hecken sah ich blühn,
Tagtäglich sah ich neue Kräuter,
Mild war die Luft, der Himmel heiter.
Ich wußte nicht, wie mir geschah,
Und wie das wurde, was ich sah.

Und immer dunkler ward der Wald
Auch bunter Sänger Aufenthalt,
Es drang mir bald auf allen Wegen
Ihr Klang in süßen Duft entgegen.
Ich wußte nicht, wie mir geschah,
Und wie das wurde, was ich sah.

Es quoll und trieb nun überall
Mit Leben, Farben, Duft und Schall,
Sie schienen gern sich zu vereinen,
Daß alles möchte lieblich scheinen.
Ich wußte nicht, wie mir geschah,
Und wie das wurde, was ich sah.

So dacht ich: ist ein Geist erwacht,
Der alles so lebendig macht
Und der mit tausend schönen Waren
Und Blüten sich will offenbaren?
Ich wußte nicht, wie mir geschah,
Und wie das wurde, was ich sah.

Vielleicht beginnt ein neues Reich -
Der lockre Staub wird zum Gesträuch
Der Baum nimmt tierische Gebärden
Das Tier soll gar zum Menschen werden.
Ich wußte nicht, wie mir geschah,
Und wie das wurde, was ich sah.

Wie ich so stand und bei mir sann,
Ein mächtger Trieb in mir begann.
Ein freundlich Mädchen kam gegangen
Und nahm mir jeden Sinn gefangen.
Ich wußte nicht, wie mir geschah,
Und wie das wurde, was ich sah.

Sie ging vorbei, ich grüßte sie,
Sie dankte, das vergeß ich nie -
Ich mußte ihre Hand erfassen
Und Sie schien gern sie mir zu lassen.
Ich wußte nicht, wie mir geschah,
Und wie das wurde, was ich sah.

Uns barg der Wald vor Sonnenschein
Das ist der Frühling fiel mir ein.
Kurzum, ich sah, daß jetzt auf Erden
Die Menschen sollten Götter werden.
Nun wußt ich wohl, wie mir geschah,
Und wie das wurde, was ich sah.
Wappen am Schloss Siebeneichen
Wappen am Schloss Siebeneichen
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